Einfaches Zähneputzen, dentalhygienische oder zahnärztliche Behandlungen – was für die meisten Menschen alltäglich und ungefährlich ist, kann für andere lebensbedrohlich sein. Patienten mit herabgesetzter Immunabwehr, künstlichen Gelenken, vorgeschädigtem Herzmuskel, Herzklappenersatz oder Herzmuskelentzündung, schlecht eingestellte Diabetiker, Organtransplantierte und Rheumatiker haben ein erhöhtes Risiko, bei Eingriffen an den Zähnen gesundheitliche Komplikationen zu erleiden.
Nur an der Verbindungsstelle zwischen Zahnfleisch und Zahn können Bakterien auch unter normalen Bedingungen in das Körperinnere und damit in die Blutbahnen eindringen. Das kann schon durch das Kauen von Speisen oder Kaugummi sowie die normale Zahnreinigung geschehen. Bei gesunden Menschen hat das keine gesundheitlichen Auswirkungen. Das Risiko einer Infektion steigt jedoch bei Zahnfleischentzündung und Parodontose. Bei gefährdeten Patienten kann eine solche Infektion sogar lebensbedrohlich werden.
Daher ist es unerlässlich, dass Patienten vor jeder zahnärztlichen Behandlung einen Anamnesefragebogen ausfüllen und Vorerkrankungen angeben. Nur so kann der Zahnarzt den Gesundheitszustand und allfällige Risiken richtig beurteilen. Bei zahnärztlichen oder dentalhygienischen Behandlungen „gefährdeter Patienten“ müssen die Richtlinien und Empfehlungen der zuständigen Fachgesellschaften zu einer Prophylaxe mit Antibiotika beachtet werden. Eine solche ist bei einer Herzmuskelentzündung (Endokarditis), bei Organtransplantierten und zum Teil bei länger bestehendem, instabilem Diabetes empfehlenswert. Für Träger von künstlichen Gelenken oder medikamentös behandelte Rheumatiker ist in der Regel im ersten postoperativen Jahr eine Antibiotika-Prophylaxe vor einer Dentalhygiene-Behandlung vorgeschrieben. Im Zweifelsfall ist eine Absprache zwischen Zahnarzt, Dentalhygienikerin, behandelndem Arzt oder Spezialisten notwendig. Eine optimale Mundhygiene und eine effektive individuelle Vorsorge reduzieren das Risiko einer Infektion jedoch am effektivsten. Zahnärztliche Kontrollen wie auch dentalhygienische Behandlungen sollten mindestens einmal, je nach Gesundheitszustand mehrmals jährlich erfolgen. In unserer Wohlfühl-Zahnarztpraxis in Winterthur beraten wir Sie gerne zu einem allfälligen Infektionsrisiko und zur idealen Vorgehensweise, die individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.